Wir leben in Systemen. Das grundlegende System der Ursprungsfamilie prägt uns am stärksten. Danach kommen Kindergarten und Schule, berufliche Systeme, Freundschaften, Partnerschaft, Elternschaft.
Systeme durchdringen sich, verändern sich. Wir sind Teil dieser Systeme, verändern Systeme und werden durch sie verändert.
Um diese Wechselwirkungen zu verstehen und im schöpferischen Sinn beeinflussen und nutzen zu können, kann die Möglichkeit des Systemaufbaus sehr hilfreich sein.
Durch eine bildliche Anordnung im Raum kann das komplexe Zusammenwirken der im System relevanten Personen und Themen sichtbar, spürbar und bearbeitbar gemacht werden.
Der Systemaufbau kann unter anderem folgendes bewirken:
- Die Geschichte des Systems erkennen und verstehen
- Querbeziehungen innerhalb des Systems sichtbar machen
- Die Vernetzung mehrerer Systeme analysieren
- Die eigene Position im System verstehen
- Andere Positionen im System einnehmen, sich hineinspüren und Verständnis dafür entwickeln / Informationen von anderen Systempositionen abrufen
- Hindernisse, Spannungsfelder, Ressourcen und Lösungsmöglichkeiten wahrnehmen
Für das Gestalten persönlicher Veränderungsprozesse ist es wichtig zu erkennen:
- Welche Systeme haben mich beeinflusst und beeinflussen mich noch immer?
- Wie und wodurch?
- Welche Wirkungen hat das auf mich in meinem Denken und Handeln?
- Wie kann ich im Sinne meiner eigenen Ziele konstruktiv auf die Systeme einwirken?
In der Kombination von Timeline-Arbeit (welche die zeitliche Dimension ins Spiel bringt) und Systemaufbau ist auch die dynamische Veränderung von Systemen sehr gut sichtbar zu machen. Oft passiert bereits beim Systemaufbau ein innerer Veränderungsprozess des Klienten.
Diese systemischen Bilder sind relevant für jeden Menschen in seinem persönlichen Entwicklungsprozess, in familiären und berufsbezogenen Aspekten seines Lebens.
Sie können genau ebenso für die Entwicklung von Teams und Organisationen eingesetzt werden.
Auf der Ebene von Filmen, Romanen und Theaterstücken kann die systemische Perspektive wichtige Informationen über Akteure, Themen und Dramaturgie liefern. Der Autor der Geschichte kann durch das Eintauchen in die Timeline und die Systemwelten ein klareres Verständnis für die Befindlichkeiten der Figuren, deren Motive, für dahinter und darunter liegende Einflüsse aus verschiedenen Systemen entwickeln und dieses Wissen in die Geschichte integrieren.